Gefährliche Experten: Die Göttinger Achtzehn

Kurzbeschreibung 

Die Unterzeichner der „Göttinger Erklärung“ von 1957 sind für ihre Courage und ihre Verantwortungsübernahme gelobt worden. Dabei wird allerdings ausgeblendet, wie ambivalent ihre politische Intervention gewesen ist.

Finstere Schwarz-Weiß-Aufnahme der versiegelten Atomkraftwerksruine in Tschernobyl.

Die noch immer junge Geschichte der Kernkraftwerke verzeichnet bereits eine ganze Serie katastrophaler Störfälle: Windscale/Sellafield (UK, 1957), Belojarsk (UdSSR, 1977), Harrisburg (USA, 1979) und die beiden bislang schlimmsten wie auch bekanntesten Fälle Tschernobyl (UdSSR, 1986) und Fukushima (Japan, 2011).

Die früheren Ereignisse hatten die Überzeugungskraft und Strukturen der Atomkraftbefürworter, die der Enthusiasmus der Propheten des Atomzeitalters in den 1950er und 1960er Jahren geschaffen hatte, nicht zu überwinden vermocht. Demgegenüber sorgte die japanische Katastrophe 2011 schließlich für eine Wende.

Dass es erst jetzt, zu Beginn des 21. Jahrhunderts, in der deutschen Politik – und wohl mehrheitlich auch in der Bevölkerung – einen Anti-Atomkonsens gibt, obwohl doch die Sicherheitslage auch schon in der Vergangenheit kaum besser gewesen sein dürfte, beruht auf der politischen und wirtschaftlichen Durchsetzungskraft eines Kartells aus Politikern, Wissenschaftlern und Wirtschaftskapitänen, das sich in den 1950er Jahren gebildet hatte.[1]

Die Göttinger Erklärung

Die westdeutsche Atomwirtschaft begründete sich erst gegen Ende der 1950er Jahre. Ein wichtiger Beitrag dazu kam 1957 aus Göttingen. Von dort aus übermittelte am 12. April 1957 der Präsident der Max-Planck-Gesellschaft (MPG), Otto Hahn, eine Schrift an Presseagenturen und Tageszeitungen, die bereits einen Tag später die deutschen Medien dominierte. In dieser „Göttinger Erklärung“ kritisierten insgesamt 18 Professoren[2] die Verteidigungspolitik der Bundesregierung und forderten den vollständigen Verzicht auf Atomwaffen für die Bundeswehr und empfahlen zugleich uneingeschränkt die Fortentwicklung der zivilen Kernkraftnutzung. Sie selbst, so schrieben sie, seien nicht dazu bereit, sich „an der Herstellung, der Erprobung oder dem Einsatz von Atomwaffen in irgendeiner Weise zu beteiligen“. „Gleichzeitig“, so lautete der Schlusssatz ihrer Erklärung, „betonen wir, daß es äußerst wichtig ist, die friedliche Verwendung der Atomenergie mit allen Mitteln zu fördern, und wir wollen an dieser Aufgabe wie bisher mitwirken.“

Was die öffentliche Meinung und z. T. auch die Zeitgeschichtsschreibung als vorbildlichen Akt des Gewissens und außergewöhnliches Dokument wissenschaftlicher Verantwortungsübernahme feierte,[3] war jedoch in Wirklichkeit die einseitige Verherrlichung einer unausgereiften, auch damals schon bekanntermaßen potenziell gefährlichen Technologie. Der Umgang mit radioaktiven Abfällen war ein diskutiertes, jedoch ungelöstes Problem; selbst zivile Atomkraftanlagen waren anfällig, für militärische Zwecke gebraucht zu werden; und auch Forschungsreaktoren konnten explodieren. Mit ihrer vorbehaltlosen Befürwortung ignorierten die Göttinger Achtzehn die Risiken auch ziviler, friedlicher Kernforschung; dies machte die Göttinger Erklärung zu einer zumindest teilweise verantwortungslosen Stellungnahme. Mehr noch: Unter dem Deckmantel vermeintlich objektiver Sachverständiger betrieben Wissenschaftler Interessenpolitik.[4] Stärker, als sie mit ihrer öffentlichen Stellungnahme die Verbreitung von Atomwaffen unterbanden, verzögerten sie die Entstehung der Anti-AKW-Bewegung und trugen maßgeblich dazu bei, Unternehmen der freien Wirtschaft für die neue Technologie zu interessieren und den Staat auf den Bau von Kernkraftwerken zu verpflichten.

Der Traum vom Uranbrenner

Hinter diesem Schritt standen v. a. die beiden Nobelpreisträger Werner Heisenberg und Otto Hahn sowie der Wissenschaftsmanager Walther Gerlach. Allesamt Kernphysiker, hatten sie während des Zweiten Weltkriegs an einem Kernreaktor, einer damals „Uranbrenner“ getauften Konstruktion, geforscht. Nachdem es 1939 Hahn gelungen war, erstmals einen Urankern zu spalten, war der Weg frei, um gewaltige Energiemassen zu erzeugen. Diese konnten freilich sowohl für die Explosionswirkung einer Bombe als auch für die Stromerzeugung in einem Kraftwerk genutzt werden.

Die deutschen Nuklearwissenschaftler, die damals in ihrem Fach zur Weltspitze zählten, spezialisierten sich sehr schnell auf letzteren Weg. Mehrheitlich wollten sie vermeiden, für das NS-Regime eine Massenvernichtungswaffe zu entwickeln; zudem waren sie zu dem Schluss gekommen, dass für ein solches Unterfangen weder die deutsche Industriekapazität noch die verfügbaren Rohstoffe ausreichten.[5] Deshalb konzentrierten sie ihre Forschungsanstrengungen auf die Entwicklung einer Energie erzeugenden Maschine, eben des Uranbrenners. Noch in den letzten Kriegstagen, als die alliierten Streitkräfte nur wenige Kilometer von ihren Versuchsstätten entfernt waren, experimentierten die deutschen Kernphysiker mit ihren Reaktorkonstruktionen – doch ihnen gelang nicht, mit dem Uranbrenner eine Kettenreaktion auszulösen.

Nach dem Krieg setzten Heisenberg, Hahn und ihre Mitstreiter alles daran, schnellstmöglich an ihre Kriegsarbeiten anzuknüpfen. Das war nicht einfach, denn das Besatzungsstatut der Alliierten untersagte zunächst derlei Forschungen. Außerdem fehlte das nötige Geld für Personal, Laboratorien und Großgeräte. Die experimentelle Kernphysik, für die in den 1920er und 1930er Jahren noch Holztische, Glasgefäße und elektrische Messgeräte ausgereicht hatten, war durch die revolutionären Fortschritte im Zweiten Weltkrieg in ein neues Stadium eingetreten, in dem Forschungsarbeiten Milliardensummen voraussetzten, den Etat einer Universität, zumal in Nachkriegsdeutschland, hoffnungslos überforderten.

Daher bedurfte die Kernforschung spendabler und risikobereiter Geldgeber, des Staats und der Wirtschaft. Heisenberg und Hahn, die beide Nobelpreisträger waren, bemühten sich seit 1946 unerlässlich um die Förderung ihres Forschungsbereichs.[6] Unermüdlich – und für Wissenschaftler außergewöhnlich häufig – hielten sie Vorträge, gaben Interviews und schrieben Artikel, knüpften Kontakte zu Politikern und Managern. Wo sie nur konnten, stellten sie die Vorzüge von der Kraft des Atoms heraus, malten sie Szenarien, in denen die Menschen ihre Haushaltsgeräte mit Atomstrom betreiben, in atomgetriebenen Flugzeugen umherfliegen und einstmals tödliche Krankheiten mit radioaktiver Strahlung heilen. Kurzum: Heisenberg, Hahn u. a. versprachen mit der Atomkraft einen enormen Zivilisationsfortschritt – und freilich eine lukrative Einnahmequelle für Unternehmen. Gerade Letzteres versuchten sie jedenfalls immer wieder zu suggerieren, um die Wirtschaft als ihre Unterstützer zu gewinnen.

Die Interessen der westdeutschen Kernphysiker

Dabei stellte sich ihnen allerdings ein grundlegendes Problem: In der Geschichte der Menschheit war technisch hervorgerufene Atomkraft bei ihrer ersten Anwendung nicht als heilsbringender Energiespender, sondern als verheerende Waffe zum Einsatz gekommen. Mit Hiroshima und Nagasaki, nicht mit Strom und Medizin assoziierten die meisten Menschen nach dem Zweiten Weltkrieg die neue Technologie.[7] Zu Beginn der 1950er Jahre verbreitete das Atomzeitalter in Deutschland, noch verstärkt durch die frische Erfahrung der beklemmenden Bombennächte des Luftkriegs, Angst und Schrecken, nicht Glück und Zuversicht. Heisenbergs und Hahns Tätigkeit war in den Augen vieler ihrer Mitbürger eine unheilvolle Wissenschaft, eine todbringende Wissenschaft – „not an occupation for gentlemen anymore“[8], wie Gerlach 1956 bemerkte.

Hinzu kam, dass der Bundeskanzler, Konrad Adenauer, und sein Verteidigungsminister, Franz Josef Strauß, mit eigenen Kernwaffen für die Bundesrepublik liebäugelten.[9] Nicht etwa, weil sie einen despotischen Imperialismus verfolgten und nach neuerlichen Angriffskriegen strebten. Nein, in Atomwaffen sahen sie, ähnlich wie unlängst der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad, ein Statusobjekt, das ihnen Zugang in die Riege der bedeutsamen Staaten verschaffen, ihren außenpolitischen Verhandlungsspielraum vergrößern würde. Außerdem misstrauten sie dem amerikanischen Verteidigungsversprechen, wussten nicht, wie das Weiße Haus im Ernstfall einer Invasion sowjetischer Panzerdivisionen der Roten Armee reagieren würde. Atomwaffen sollten die militärische Autonomie der Bundesrepublik verbessern.

Jedenfalls: Die Nuklearwissenschaftler verfolgten die Strategie, ihre Arbeiten als ungefährliche, ja segensreiche Dienstleistung am Fortschritt der Menschheit zu präsentieren. Gegenüber der Öffentlichkeit beteuerten sie, niemals an einer militärischen Verwendung mitzuwirken. Zeitgleich steuerte die westdeutsche Verteidigungspolitik auf die Anschaffung von Atomwaffen zu. Deshalb wollten einige der westdeutschen Kernphysiker die Bundesregierung zu einem unverrückbaren Verzicht auf jegliche Kernkraftnutzung im militärischen Kontext verpflichten, am besten sogar mit einem entsprechenden Passus im Grundgesetz.

Ihre Bemühungen verliefen sich jedoch, obwohl sie dem 1955 neugeschaffenen Atomministerium als Berater nahestanden. Im Kontakt mit Regierungsmitgliedern, der Ministerialbürokratie und anderweitigen Politikern kamen sie mit ihrem Bemühen nicht weiter.[10] Hier stießen ihre wissenschaftliche Autorität und politische Durchsetzungskraft an eine Grenze.

Eine andere Möglichkeit eröffnete sich ihnen jedoch im Frühjahr 1957. Gegenüber Pressevertretern hatte Adenauer sogenannte taktische Atomwaffen als eine bloße „Weiterentwicklung der Artillerie“[11] bezeichnet und damit deren Vernichtungspotenzial eklatant verharmlost. Denn die Wortwahl des Kanzlers unterschlug die Zerstörungskraft und radioaktive Kontamination selbst kleiner Atomwaffen; denn diese übertrafen inzwischen jene der Hiroshima- und Nagasaki-Bomben bei Weitem, wohingegen eine Wasserstoffbombe bereits einen ganzen „Landstrich von der Größe des Ruhrgebietes zeitweilig unbewohnbar machen“[12] konnte, wie es kurz darauf in der Göttinger Erklärung hieß.

Zur Ambivalenz der Göttinger Erklärung

In der Arena der Öffentlichkeit konnten die Atomwissenschaftler ihre persönlichen Stärken weitaus besser als in Kommissionen und Hinterzimmern ausspielen. Mit Professorentiteln, Nobelpreisen und dem Verweis auf ihre jahrelange Forschungstätigkeit traten sie als ebenso beschlagene wie unbestechliche Experten auf. Sie kritisierten die Verteidigungspolitik der Bundesregierung als ein Konzept, das sie „auf die Dauer für unzuverlässig“ hielten, „den Frieden und die Freiheit zu sichern“, und befanden es „im Falle des Versagens für tödlich“. Es gebe „keine technische Möglichkeit, große Bevölkerungsmengen vor dieser Gefahr sicher zu schützen“, weshalb ein Land wie die Bundesrepublik „den Weltfrieden noch am ehesten fördert, wenn es ausdrücklich und freiwillig auf den Besitz von Atomwaffen jeder Art verzichtet“. Sie selbst gelobten, sich nicht „an der Herstellung, der Erprobung oder dem Einsatz von Atomwaffen in irgendeiner Weise zu beteiligen“. Hingegen betonten sie, „daß es äußerst wichtig ist, die friedliche Verwendung der Atomenergie mit allen Mitteln zu fördern“.

Mit diesen Worten unterschieden sie die Kernkraftnutzung in einen schlechten, militärischen Pfad und einen guten, zivilen. Außerdem suggerierten sie, dass sich die beiden Nutzungsarten zuverlässig voneinander trennen ließen. Dass allerdings auch von zivilen Atomanlagen diverse Gefahren ausgingen, vernachlässigten, verschwiegen sie mithin. Auf diese Weise beeinflussten sie die Anti-Atomproteste, die sich zunächst ausschließlich gegen Kernwaffen, nicht aber gegen Atomreaktoren richteten. Nicht nur ließen die Göttinger Achtzehn aus, dass auch Atomreaktoren damals schon bekannte Probleme implizierten, sondern sie erweckten obendrein einen gegenteiligen Eindruck.

Das Beispiel der Göttinger Erklärung demonstriert die ambivalente Rolle von Experten in der Politik. Indem sich die Atomforscher allesamt der Öffentlichkeit als parteipolitisch neutrale, überdies inhaltlich sachverständige Persönlichkeiten präsentierten – Persönlichkeiten also, die der weltanschaulichen Parteinahme unverdächtig und zugleich als Meister ihres Fachs in der fraglichen Angelegenheit außerordentlich kompetent sind –, galten sie weithin als Urheber eines zuverlässigen, ja untrüglichen Urteils und als moralisch vorbildliche Figuren. Offenbar taugten sie dazu, die Sehnsüchte einer politisch interessierten Öffentlichkeit zu bedienen, das dringliche Bedürfnis nach unfehlbaren und politisch unvoreingenommenen Fachmännern zu stillen, die in einer irritierenden Wirklichkeit Orientierung stiften.

Dieser Eindruck täuschte jedoch über die Interessen einiger der 18 Manifestanten hinweg, die eben nicht sämtlich als unbefangene Experten auftraten und nicht allein ihrem Gewissen gehorchten, sondern zielstrebig ihre eigenen Zwecke verfolgten und aufgrund ihrer politischen Ziele ihr Urteil verzerrten. Sie wollten die Öffentlichkeit von der angeblichen Notwendigkeit überzeugen, zivile Kernforschung zu fördern, um irgendwann einmal von deren vermeintlich zweifelsfrei nützlichen Errungenschaften profitieren zu können.

Dabei enthielten sie allerdings der Öffentlichkeit zugunsten ihres Interesses an Forschungsgeldern bedeutsame Informationen vor, erwähnten z. B. mit keinem Wort die seinerzeit durchaus bekannten oder zumindest absehbaren Risiken und Probleme von nuklearer Energieerzeugung[13] – von der Gefahr einer Reaktorexplosion bis hin zum Problem der Entsorgung radioaktiver Abfälle. Sie nahmen eine von mehreren möglichen Perspektiven ein, verzichteten damit – ganz unwissenschaftlich – auf eine erschöpfende Argumentation, die auch plausible Alternativen berücksichtigt.

Der Rat von Experten in der Politik, das zeigt die Göttinger Erklärung, sollte nicht vorbehaltlos befolgt und kurzerhand als sachlich richtige Alternative interpretiert werden.[14] Diese Erkenntnis gewinnt gerade heute an Bedeutung – in einer Zeit, in der politische Akteure häufig ihre Entscheidungen mit dem pauschalen Verweis auf die Autorität vorgeblicher Spezialisten rechtfertigen.

Anmerkungen

[1] Vgl. Radkau, Joachim: Aufstieg und Krise der deutschen Atomwirtschaft 1945–1975. Verdrängte Alternativen in der Kerntechnik und der Ursprung der nuklearen Kontroverse, Hamburg 1983.

[2] Die als „Göttinger Achtzehn“ bekannten Professoren waren: Fritz Bopp, Max Born, Rudolf Fleischmann, Walther Gerlach, Otto Hahn, Otto Haxel, Werner Heisenberg, Hans Kopfermann, Max v. Laue, Heinz Maier-Leibnitz, Josef Mattauch, Friedrich-Adolf Paneth, Wolfgang Pauli, Wolfgang Riezler, Fritz Straßmann, Wilhelm Walcher, Carl Friedrich Frhr. v. Weizsäcker und Karl Wirtz.

[3] Siehe z. B. Hauswedell, Corinna: Die „Göttinger 18“ und das friedenspolitische Engagement von Wissenschaftlern heute, in: Wissenschaft & Frieden, Dossier Nr. 25, H. 2/1997; Becker, Hellmut: Zum Verhältnis von Wissenschaft und Politik, in: Meyer-Abich, Klaus Michael (Hrsg.): Physik, Philosophie und Politik. Festschrift für Carl Friedrich von Weizsäcker zum 70. Geburtstag, München/Wien 1982, S. 377–388, hier S. 385; Hentschel, Klaus: Die Mentalität deutscher Physiker in der frühen Nachkriegszeit (1945–1949), Heidelberg 2005, S. 168; Hoffmann, Klaus: Forschung und Verantwortung. Otto Hahn. Konflikte eines Wissenschaftlers, Frankfurt a. M. 2005, S. 207 f.; kritische Vermerke lediglich bei Schwarz, Hans-Peter: Adenauer. Der Staatsmann: 1952–1967, Stuttgart 1991, S. 334; Radkau 1983, S. 100; Rese, Alexandra: Wirkung politischer Stellungnahmen von Wissenschaftlern am Beispiel der Göttinger Erklärung zur atomaren Bewaffnung, Frankfurt a. M. u.a. 1999, S. 205.

[4] Vgl. dazu insgesamt Lorenz, Robert: Protest der Physiker. Die „Göttinger Erklärung“ von 1957, Bielefeld 2011, S. 188–219.

[5] Vgl. dazu Kühne, Ulrich (Interview mit Carl Friedrich von Weizsäcker): Wir hatten Angst, dass uns eine Atombombe auf den Kopf fällt, in: Süddeutsche Zeitung, 08.02.2002; Weizsäcker, Carl Friedrich v.: Die Unschuld der Physiker? Ein Gespräch mit Erwin Koller, Zürich 1987, S. 44 f.

[6] Siehe u. a. Hahn, Otto: Die Nutzbarmachung der Energie der Atomkerne, in: ders.: Erlebnisse und Erkenntnisse, Düsseldorf/Wien 1975, S. 188; Heisenberg, Werner: Atomtechnik im Frieden (Vortrag am 07.12.1951 vor der „Wirtschaftlichen Gesellschaft“ in Münster), in: Gesammelte Werke. Collected Works, hrsg. von: Blum, Walter/Dürr, Hans-Peter/Rechenberg, Helmut, Bd. 5, München 1989, S. 128 ff.; o. V.: Für Atombombe unzuständig, in: Die Welt, 02.02.1950.

[7] Vgl. Noelle-Neumann, Elisabeth/Neumann, Erich Peter (Hrsg.): Jahrbuch der öffentlichen Meinung 1957, Allensbach am Bodensee 1957, S. 363; Deutinger, Stephan: Eine „Lebensfrage für die bayerische Industrie“. Energiepolitik und regionale Energieversorgung 1945 bis 1980, in: Schlemmer, Thomas/Woller, Hans (Hrsg.): Bayern im Bund, Bd. 1, München 2001, S. 33-118, hier S. 106.

[8] Gerlach, Walther: Der Mensch im Atomzeitalter (Vortrag vom 12.03.1956), abgedruckt in: ders.: Humanität und naturwissenschaftliche Forschung, Braunschweig 1962, S. 148–166, hier S. 159.

[9] Vgl. Bald, Detlef: Die Atombewaffnung der Bundeswehr. Militär, Öffentlichkeit und Politik in der Ära Adenauer, Bremen 1994, S. 72 f.; Protokoll des CDU-Bundesvorstands Nr. 16 vom 20.09.1956, abgedruckt in: Buch­stab, Günter (Bearb.): Adenauer: „Wir haben wirklich etwas geschaffen.“ Die Protokolle des CDU-Bundesvorstands 1953–1957, Düsseldorf 1990, S. 1081.

[10] Vgl. u. a. Herbig, Jost: Kettenreaktion. Das Drama der Atomphysiker, München/Wien 1976, S. 463.

[11] Ein stenografischer Auszug aus der Erklärung Adenauers findet sich in: Der Spiegel, 17.04.1957, S. 8.

[12] Abgedruckt u. a. in: Weizsäcker, Carl Friedrich v.: Bewußtseinswandel, München/Wien 1988, S. 384 ff.

[13] Siehe etwa Haxel, Otto: Energiegewinnung aus Kernprozessen, H. 25 der Arbeitsgemeinschaft für Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen, Köln/Opladen 1953, S. 7–19, hier S. 18.

[14] Siehe dazu bereits Keck, Otto: Experten und Interessen. Oder Eier für den Schnellen Brüter, in: Kursbuch, H. 85/1986, S. 87–108.